Bin alleine, ohne den gesundheitlich angeschlagenen Markus, am Sonntag Abend zum Lucknerhaus gefahren. Hab dann im Auto geschlafen – und zwar nicht irgendwie schlecht und recht – sondern wie im eigenen Bett! Mein Bruder (mein persönlicher Tischler, Schlosser und Mechaniker) hat mir vor kurzem eine perfekte Bettstatt (200x75cm) in mein Auto gebastelt, die man in zehn Minuten im Stecksystem auf- und wieder abbauen und gegen die Sitze austauschen kann :-)
Bin also um Viertl nach Fünf am Parkplatz gestartet. Die halbe Stunde bis zur Lucknerhütte (≠Lucknerhaus) musste man die Ski tragen, dann ging es weiter auf einer schön durchgefrorenen Schneeoberfläche. Bin recht flott weitergekommen und hab auf 3300m die Ski am steilen Hang vor der Erzherzog Johann Hütte gegen die Steigeisen getauscht. Weiter ging es, ohne nur einen Zentimeter einzusacken, über das westlichste Schneeband hinauf bis zum Glocknerleitl und bei perfekten Bedingungen (ausgetreten, griffig) zum Kleinglockner und auf einer wahrlichen Autobahn in die Glocknerscharte, wo gerade zwei Tschechen dabei waren, aus der Pallavicinirinne auszusteigen.
Hab eigentlich mit 4 bis 4 1/2 Stunden im Aufstieg gerechnet aber um 8:20 war ich, wohl wegen der super Bedingungen im oberen Teil, schon am Gipfel – endlich einmal auf dem höchsten Österreicher. Und zwar als erster des Tages und ganz alleine :-) Das muss man am Glockner schon schätzen, vor allem bei solchen Bedingungen. Nach zwanzig Minuten sind die Tschechen von der Pallavicini dahergekommen. Hab noch zehn Minuten mit ihnen gequatscht (sprachen auch von perfekten Bedingungen in der Rinne) , bevor ich wieder hinunter bin – um nicht in den sich langsam anbahnenden Stauzuständen zu enden. Eigentlich hätte ich noch mindestens eine Stunde warten müssen, bis es ein bisschen aufgefirnt hätte, doch das war mir, wie so oft, zu lästig. Das Glocknerleitl war aber aufgefirnt und sehr lässig von ganz oben weg zu fahren.
Im obersten Teil des Ködnitzkees‘ war die ganze Sache ziemlich hart, auf 3200m bin ich deswegen ganz auf die andere Seite des Gletschers gequert. Auf den etwas mehr nach Osten zugewandten Hängen war es schon ein wenig weicher, firnig noch nicht. Hab mich also immer den Osthängen bedient und unterhalb der Stüdlhütte gingen sich dann doch ein paar Schwünge Firn aus.
Bis zur Lucknerhütte kommt man noch problemlos hinunter. Sogar darunter, wo das Tal wieder flacher wird, kann man nochmal die Ski anschnallen und einige 100m hinausrutschen, bevor man noch eine Viertl Stunde zum Auto zurückträgt. Bin dann über die „abenteuerliche“ Straße am Gerlos heimgefahren und hab die Weitläufigkeit des hinteren Zillertales und seiner Seitentäler bewundert.
Um 13:30 war ich zum verspäteten Mittagessen daheim – haha, und das beim Glockner. Lässiger Berg, auch auf der Standardroute!
Cooles Bericht und super Tour! Schön die Unterschiede im Vergleich zu letztem Sommer auf den Fotos zu sehen :)
Wieder einmal – tolle Bilder, hilfreicher ((und lustiger!) Bericht. Danke :-) (Das musste einmal sein: Bin einer der vermutlich zahlreichen stillen Leser, die sich auf dem Blog wertvolle Infos holen…)
kann mich dem LOB nur anschließen!