31.10.2015, Wilder Kaiser – Umrundung Kaiserkrone

31.10.2015, Wilder Kaiser – Umrundung Kaiserkrone

Lesezeit: 6 min

Jetzt hat der Sommer noch eine anständige Tour hergegeben:

 

Wir haben mit 13 bis 14 Stunden für die Runde gerechnet und sind deswegen um viertl nach Drei in Innsbruck gestartet. Beginnen könnte man auch bei der Wochenbrunneralm, dabei würde man sich 200 Höhenmeter sparen. Ich hab diesmal die Planung komplett Bene überlassen und er hat den Rummerlhof oberhalb von St. Johann als Startpunkt vorgeschlagen. Wir sind also um halb 5 in der Hochnebeldecke vom Auto weg. Zuerst war die Orientierung bei Nacht und Nebel nicht einfach, aber wir hatten Glück und haben gleich zu Beginn auf die richtigen Wege eingefädelt. Dabei haben wir wieder mal diskutiert, warum wir Deppen uns sowas antun: Ich bin gestern erst spät heim gekommen und hab nur eine Stunde geschlafen – für mich ist zu wenig Schlaf tödlich, da bringe ich keine Leistung und ich hab mich schon sehr schlapp gefühlt.

Spätestens im ersten Dämmerlicht, oberhalb der Hochnebeldecke, bekamen wir (wie immer bei solchen Unternehmungen) eine sinngebende Antwort auf unsere Fragestellung. Auch der nächtliche Schleierwasserfall – mit dem leuchtenden Mond hinter dem herabstürzenden Wasser – ist ein Erlebnis der Sonderklasse, ganz zu schweigen von dem wow-Erlebnis, welche Schwierigkeiten noch kletterbar sind. So sind wir vom Wasserfall weiter zu Gaudeamushütte und zur Gruttenhütte, wo uns ebenfalls ein wunderschöner Sonnenaufgang erwartet hat – siehe Bilder. Bei der Walleralm – der westlichste Punkt – haben wir kurz einen Kuchen gegessen, unsere Trinkflaschen aufgefüllt und mit den Wirtsleuten über die Runde gesprochen. Der Fernerkogel ist im „Wintermodus“ von hier aus das markanteste Spitzl am Horizont im Südwesten. Danach wechselt man auf die Nordseite des Wilden Kaisers und ist der Jahreszeit entsprechend praktisch nur mehr im Schatten. Die Lufttemperatur war aber ok und mit Jacke im Laufschritt wird einem auch nicht zu kalt. Außerdem bewegt man sich immer zwischen 800m und 1600m, kommt bei der gesamten Runde nicht höher hinaus. Richtung Stripsenjoch hatten wir dann ein kleines Tief, motivationstechnisch merkt man die Bewegung in den Schattenlöchern sehr gut, finde ich. Doch am Joch gab es wieder Sonne und richtig feine Temperaturen, außerdem perfekte Aussicht auf Fleischbank, Totenkirchl und den Gipfel der Hinteren Goinger Halt, wo wir kürzlich oben waren.

Nach dem kurzen Abstieg zur Grieseneralm sind wir der Straße entlang durch fast das ganze Kaiserbachtal hinausgelaufen und über den Forstweg hinauf zur Maukalm. Dieser Abschnitt am Ostende des Wilden Kaisers war vergleichbar mit dem zwischen Bremer und Innsbrucker Hütte am Stubaier Höhenweg: Es geht keine Ende her. Irgendwann waren wir am höchsten Punkt bei den Kaiseralmen und sind wieder in den Sonnenschein gekommen. Die wärmenden Strahlen und die tolle Stimmung, kurz bevor sie am Horizont verschwindet, wirken Wunder auf das Gemüt. Jetzt ging’s nur noch bergab und um kurz nach 5 waren wir wieder beim Auto. Wenige Minuten später war es so dunkel, dass wir die Stirnlampe wieder gebraucht hätten.

Lässige Tour, perfekte aufgegangene Zeitplanung und auch jetzt im Spätherbst noch mehr als lohnend :-)

Die üblichen Spielereien:

GPX-File

KML-File (Google Earth)

PDF-Tourenplanung

 

 

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rechts das Kitzbühler Horn
Gruttenhütte
Gruttenhütte

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Weiterweg von der Gruttenhütte
Weiterweg von der Gruttenhütte

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langsam nähern wir uns dem Inntal
langsam nähern wir uns dem Inntal
Hintersteiner See
Hintersteiner See

 

Walleralm
Walleralm
Blick gegen Heimat. links der Bildmitte das weiße Spitzl = Fernerkogel, auch gut erkennbar: Ruderhof, Schrankogel, Breiter Grieskogel
Blick gegen Heimat. links der Bildmitte das weiße Spitzl = Fernerkogel, auch gut erkennbar: Ruderhof, Schrankogel, Breiter Grieskogel. rechts: Hundskopf, Fürleg, Bettelwürfe
Zahmer Kaiser
Zahmer Kaiser

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links das Stripsenjoch
links das Stripsenjoch
Totenkirchl
Totenkirchl

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Blick vom Stripsenjoch hinaus durchs Kaiserbachtal
Blick vom Stripsenjoch hinaus durchs Kaiserbachtal

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mittig: Hintere Goinger Halt
mittig: Hintere Goinger Halt
Maukalm
Maukalm

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Sonne bis zur Grandneralm
zum Schluss im Sonnenuntergang bis zur Grandneralm
... ausnahmsweise Zeit für Blödsinn da Bene seinen ersten "Ultra" (man darf anscheinend alles so bezeichnen, was über die 42km hinausgeht) makellos überstanden hat
… trotz heraushängender Zunge hat Bene seinen ersten „Ultra“ (man darf anscheinend alles, was über die 42km hinausgeht, so bezeichnen) makellos überstanden

 

Google Earth 31.10.2015 215804-001 Google Earth 31.10.2015 215855 Google Earth 31.10.2015 220210-001 Routenplanung mit dem outdooractive-Tourenplaner - Mozilla Firefox 31.10.2015 214504

Ort Ankunft Dauer vom letzten Punkt (Pausen abgezogen) Pause ca.
Gasthof Rummlerhof 04:30
Gaudeamushütte 06:34 2h 04‘ 10‘
Kaiser Hochalm 08:50 2h 06‘ 10‘
dazwischen 10‘
Walleralm 10:02 1h 02‘ 15‘
Kaindlhütte 10:54 43‘
Hans Berger Haus 12:10 1h 16‘ 10‘
Stripsenjoch 13:10 50‘ 15‘
Maukalm 15:40 2h 15‘ 10‘
Grandneralm 16:20 30‘
Gasthof Rummlerhof 17:07 47‘
 Gesamtzeit: 12h 37‘ davon reine Gehzeit: ~ 11h Pausen: etwa 1,5h
laut Uhr: 3340hm (barometrisch) laut Routenplaner: 3660hm 50,6km

 

4 Gedanken zu “31.10.2015, Wilder Kaiser – Umrundung Kaiserkrone

  1. Servus Lukas,

    super Leistung in meiner Bergheimat, wie immer tolle Bilder.
    Zur Fürleg — glaube eher, dass das die Hochnissl ist.

    Wolfgang

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