Perfekte Pulververhältnisse bis 2400m. Aufgrund der kühlen Luft hat man in stark sonnengeschützten Hängen noch Pulver bis 2000m hinunter gefunden.
Zum Schöllerkogel: Er heißt nicht Schöllekogel! Das ist ein Übertragsfehler aus zwei Auflagen der AV-Karte! Ich hab den Vorläufer der Sellrain AV-Karte aus den 30ern und da ist er (wie in jeder anderen Karte vor 1950, siehe Tiris – Historische Karten) als SchölleRkogel eingezeichnet – kein alter Mensch in St. Sigmund sagt Schöllekogel dazu. Er ist ca. 2910m Meter hoch, mit 2900m höhenkotiert ist nur der Vorgipfel am Grat zur Kraspesspitze.
Warum man den besten Pulver IMMER im Frühjahr fährt?
+ Im Hochwinter sind die Neuschneekristalle aufgrund der meist wesentlich kälteren Temperaturen während des Schneefalls nicht so schön ausgeprägt, sie sind kleiner, weniger verästelt und bilden schneller eine „dichtere Packung“ als die schön verzweigten, luftigen Kristalle, die es bei wärmeren Temperaturen schneit. „Warm“ heißt in diesem Fall in etwa zwischen -10°C und -3°C.
+ Man findet nach den ersten Wärmeeinbrüchen des Frühjahrs endlich kompakten Untergrund, wo Altschnee liegt, erwischt man kaum mehr Steine.
+ Durch die allgemeine Erwärmung gibt es langsam (teil-)konvektive Niederschläge, nicht mehr allein Aufgleitniederschläge von Frontensystemen. Diese fallen lokal oft ergiebig aus und weisen keine konstante Windrichtung auf.
+ Durch die allgemeine Erwärmung aufgrund der stärkeren Sonneneinstrahlung werden die Druckgradienten zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten immer schwächer. Das heißt, die Druckunterschiede werden schwächer und damit wird der Wind immer schwächer und es schneit verhältnismäßig wesentlich öfter ohne Sturm.
Also im Großen und Ganzen kommt’s einfach vom Wind. „Ruhig schneien“ im Hochwinter ist einfach eine Ausnahme. Außerdem kann man sich im Frühjahr eher in steilere, nordseitige Hänge trauen. Im flacheren Gelände – auf das man meist im Hochwinter beschränkt ist – über 30cm Pulver zu fahren, kann man bekanntlich vergessen.
sehr informative erklärung. danke