… vom Aostatal sind wir also am 16. wieder in Richtung Ostalpen: vorbei an Lago d’Iseo und Passo Tonale Richtung Vermiglio und über den ehemaligen, ewig langen Militärwaldweg am Eingang des Val Stavel bis auf knapp 1900m mit dem Auto. Da sich die Fahrt vom Aostatal bis hierher zieht, sind wir großteils im Mondschein über den angenehmen Steig auf den Winterraum der Rifugio Stavel Denza, wo wir drei deutsche Kollegen ungewollt aufgeweckt haben. Der Winterraum ist sehr klein, hat keine Kochmöglichkeit, nur über zwanzig auf’s engste zusammengequetschte Betten und steht im Dreck, es gibt keinen Besen zum Kehren – da waren wir froh unsere Schlafsäcke mitgenommen zu haben.
Am Morgen des 17.5. sind wir wieder um 6:50 gestartet. Die Nacht war wiederum klar und kalt, der Schnee perfekt durchgefroren. Unsere Mitbewohner haben die Hütte bereits um 5 verlassen und uns ab ca. 2700m bis zum Gipfel über den Normalweg im Bruchharsch gespurt. Sie haben es gestern schon probiert, mussten aber wegen Wind und schlechter Sicht umkehren.
Nach einer Diskussion mit der Dreiergruppe über die Schneeverhältnisse in der Wand haben wir ihnen den Vortritt für ihre Spurarbeit bezüglich Befahrung gelassen. Bei guten Verhältnissen (bisschen Pulver auf griffiger, kompakter nicht harter Unterlage) ging es nach dem Abwarten, bis die Gruppe die Wand verlassen hatte auch für uns die ganz schön steile Flanke hinunter, teils an der Grenze von noch ausreichend kontrollierbaren Sprüngen. Durch den noch schneeärmeren Winter im Süden ist sie nicht wesentlich weniger steil als im Sommer. Eine größere Schneemenge flacht das ganze bekanntlich ein bisschen ab.
Am Fuße wechselte der Schnee wieder in Harsch und um 11 Uhr hatten wir auf den letzten paar hundert Höhenmetern Firn bis 2200m.
Die folgenden Bilder hab ich von Richi, sind aus dem Vanis-Eiswände Buch. Da haut’s einen fast um…
heute:
Was ich allgemein traurig finde: die Berge der letzten zwei Tage haben halt einen Namen und sind ein bisschen höher als die unseren. Trotzdem kann man bei uns genauso lässige und vor allem wesentlich anspruchsvollere Sachen begehen oder abfahren aber in der „alpinen Community“ hört man im großen Rahmen nur von Routen und Erstbegehungen der „großen“ bzw. bekannten Berge. So ein italienischer Name klingt halt gleich viel interessanter.
Dank eurer Vorarbeit und euren sichtbaren Spuren hatten auch wir den Mut am Tag nach euch runterzufahren! ( haben die Deutschen den Birnenbuzn und die abgebissene Kassemmel vergessen;-) ) Gruß Richard und Marco
servus,
super Bericht und Bilder aber wenn i mi nit irr is der hoechste Berg im Trentino der M. Cevedale
mfG
Das letzte Statement bezüglich „bekannte“ Gipfel sehe ich genau so! Die meisten kennen unsere Berge viel zu wenig aber Gran Paradiso klingt eben soo toll und hat eben über 4000m :-D Tolle Touren wieder Gratulation
wia es schon beim letschtn satz beschriebn hosch, berge sein iberall schian aber dahoam decht no am SCHIANSTN !!!
super das wieder a gsund do seits :-)