Bericht über die erste Überschreitung am 14. Oktober 1897 – in der Österreichische Alpenzeitung vom Juni 1898.
Mit Florian – Jungwirt der Pforzheimer Hütte. Wir beide waren schon ein paar mal zusammen unterwegs und sind nun zu einerunglaublich lässigen Tour ausgerückt:
Wir starten um kurz nach 8 beim Rigl in Gleirsch, tragen die Ski auf einem ungeheuerlich vereisten Weg bis zur Materialseilbahn der Pforzheimer. Ohne Steigeisen braucht man nicht mehr hineinwandern! Von dort geht es mit Ski weiter bis auf die Grieskogelscharte (zwischen Zwieselbacher Grieskogel und Vorderer Sonnenwand) bzw. das letzte Stück mit Steigeisen auf die Scharte hinauf, weil die Schneeoberfläche abschnittsweise vom vergangenen Föhnsturm pickelhart ist. Nach einem unglaublich mühsamen Zustieg (Ski tragen, riesige Eisflächen umgehen, zwischen Steinhalden mit Ski einen Weg finden, in der komplett lockeren Schneedecke stapfen und in Löcher einbrechen) sind wir endlich am fast aperen ersten Gratabschnitt zur Vorderen Sonnenwand, der uns nun wie ein Spaziergang vorkommt. Ziemlich flott kommen wir bei Windstille und richtig feiner Temperatur voran. Wir hatten zwar die volle Montur dabei aber haben uns doch nie angeseilt, weil es uns bei der Schneemenge als nicht erforderlich erschien. Zuerst erreichen wir die Vordere Sonnenwand, 3159m – dann bei mehr Schnee, teils recht brüchigem Fels und einigen ausgesetzten Passagen die Mittlere Sonnenwand, 3111m und schließlich nach 1,2km Gratkraxlerei die Hintere Sonnenwand, 3112m. Von dort entschließen wir uns noch auf die Scharte zwischen dem 3112er und dem 3108er Gipfel abzusteigen und die Rinne zum Südlichen Sonnwandferner zu nehmen. Ich bin sie im Mai 2012 mal aufgestiegen und abgefahren und hatte damals durchgehend Schnee. Wir müssen wegen Schneemangel allerdings zweimal kurz in der Rinne abklettern. Dann geht’s endlich mit Ski auf meist pickelharter Oberfläche in den Gleirscher Talboden wo wir nochmal ein paar Minuten Skitragen müssen. Als der blockige Untergurnd in grasigen Untergrund übergeht, können wir die Ski wieder anschnallen und kommen zu unserem Erstaunen bis nach der Enge durch’s Tal hinaus mit den Brettln. In der Dämmerung erreichen wir wieder skitragend das Auto und freuen uns über eine ausgesprochen tolle Überschreitung die wir beide auch im Sommer noch nie gemacht haben und dass sich unsere Ski heute als Auf- und Abstiegshilfe absolut rentiert haben.
Die Sellrainer Sonnenwände sind nicht zu verwechseln mit den Stubaier Sommerwänden!
Hallo Lukas!
Wieder mal ein Leckerbissen :-D Genial gemacht genial erwischt! Wünsch Dir Frohe Weihnachten und an guaten Rutsch ins Neue Jahr! Mach weiter so und verfolg deine Ziele und komm immer wieder gesund herunter, denn Gesundheit ist das Wichtigste im Leben!
lg Holger