Die Zugspitze reizt zwar schon lange, lediglich fehlte immer die Motivation für einen Anstieg egal welcher Art: alles überlaufen. Auch der eigentlich schöne Jubigrat. So hab ich den höchsten Berg unserer deutschen Nachbarn in eine Hatschertour eingebaut und damit doch einen lässigen Tag draus gemacht.
Ich starte erst um kurz nach 10 am Strassberghaus oberhalb von Telfs und es geht schnell – bzw. meist fast auf Anschlag – auf die Niedere Munde, hinunter ins Gaistal, laufend zum Steinernen Hüttl hinauf und von dort gemütlicher über das Wannigjöchl zum Gatterl. Das Gatterl stellt die Staatsgrenze dar und ist der Übergang auf das Zugspitzplatt – die verkarstete Hochfläche mit Skigebiet südlich des Gipfels. Von vielen Touristen angegafft, komme ich gut weiter und bin nach nicht einmal 4 1/2 Stunden am Gipfel. Eigentlich – denn die paar Meter zum Gipfelkreuz rüber schenke ich mir. Dafür mache ich eine halbe Stunde Sightseeing in dem riesigen Restaurant-Museum-Aussichtsplattformen-Wetterstations-Schutzhütten-Bergstationen-Bratwurstständchen-Souvenirshop-Baustellen-Komplex. Mich hat’s ganz nett von den Socken gehauen – um bei einem sprachlich der Destination entsprechenden Redensart zu bleiben – wie groß das Areal dort oben ist. Eine kleine Stadt. Und ich war ein Teil der Attraktionen: mit einem Gesicht voller weißer Salzkrusten vom Schwitzen, schwarzen Unterschenkeln vom Dreck der bisherigen 19 km, Laufschuhen die wirken wie für einen Straßenlauf prädestiniert (meine Lieblinge seit einer Weile für lange Strecken: Hoka Mafate) & einer Hose die nicht länger als eine Unterhose ist.
Nach einer halben Stunde habe ich genug und des geht weiter über den gleichen Weg zurück, nur am Platt gehe ich querfeldein rüber zum Gatterl und sehe dabei viel schöne Karren und Rundhöcker. Immer wieder interessant, was Eis und Wasser mit den Bergen so anstellt. Beim Steinernen Hüttl mach ich eine kurze Pause bei einem Speckbrot und einem Holersaft (Ich schreib „Holer“ weil man bei uns „Holer“ sagt, nicht „Holler“). Laufend geht es wieder zurück über die Niedere Munde zum Strassberghaus und ich komme zur Primetime daheim an.
Danke Ander S. für die Idee durch deine Begehung.
bist du deppert ist des a geile Tour – könntest du mir die GPX-Datei von der Tour zukommen lassen? thanx und bis bald auf deinen Blog
du überrascht mich immer wieder-du erinnerst mich an meiner Jugend