Update 5.1.2018: Bruchharsch bis ca. 2300m
Grundlegendes
Wie im ersten Schneereport der Saison erläutert, erscheinen ab sofort unregelmäßig über den gesamten Winter Informationen via „Schneereport“ zur Schneemenge und zur Beschaffenheit der Schneeoberfläche in den Sellrainer Bergen. Primär anhand selbst durchgeführter Touren im Zuge eines Rückblicks sowie eines Ausblicks anhand von Wetterprognosen.
Die Sellrainer Berge sind folgendes Gebiet:
Der Schneereport ist keine Einschätzung der Lawinengefahr. Die Einschätzung der Lawinengefahr wird vom Tiroler Lawinenwarndienst übernommen und über den Lagebericht verteilt. Teil des Schneereports werden trotzdem Schneeprofile und die darin gefundenen Schwachschichten sein („Altschneeproblem“). Eine Beschreibung wo man Schwachschichten anhand einzelner, punktueller Observierungen findet und wie sie sich bei einzelnen Stabilitätstests verhalten, stellt keine Einschätzung der Lawinengefahr dar!
Blog
Lässige Touren, Steilabfahrten, Runden und dergleichen erscheinen weiterhin in gewohnter Form als eigener Eintrag neben dem Schneereport. „Normale“ Touren werden nur mehr zusammen im Schneereport verarbeitet. Für die Nutzer eines RSS-Feeds: Ein eigener Feed lediglich zum Schneereport liegt hier. Als Zusatzangebot zum Report sind die besten Webcams und die Messwerte einiger Stationen im Sellrain im Reiter „Schneereport“ gelistet.
Schneereport 2
Schneemenge & Schneedeckenaufbau
Es liegt nach wie vor überdurchschnittlich viel Schnee in allen Höhenlagen. Mittlerweile wurden die meisten – in der Literatur beschriebenen – Touren begangen. Wie üblich bei einem Winter mit vielen Schneefällen aus Nordwesten liegt im Fotschertal und westlich von Kühtai etwas mehr Schnee als im Zentrum der Sellrainer Berge. Vor allem in den Wäldern lässt sich endlich wieder einmal anständig Skifahren. Daneben erfreuen sich die Augen über eine – auch in besonnten und den meisten windexponierten Hängen – durchgängige Schneebedeckung.
Ein Schneevergleichsbild:
Altschneeproblem
Schwachschichten im Altschnee sind nach wie vor vorhanden, allerdings verhältnismäßig sehr schwach ausgeprägt. Lukas bleibt trotzdem derweil beim Motto „Wos im Friahwinter a Ruah gibsch, kunnsch im Langes schiach toan.“
Interessant bezüglich Schneeprofilerstellung sind derzeit Bereiche bis maximal 2200m schattseitig und 2600m sonnseitig: Hier findet man am schönsten ausgeprägt den Wechsel zwischen Krusten und aufbauend umgewandelten Schichten.
Interessant ist bzw. war bis dato in dieser Saison die vermehrte Ausprägung eines Altschneeproblem aufgrund von „Kalt auf warm“ (Kalter Neuschnee fällt auf eine warme oder sogar feuchte Altschneeoberfläche, durch den riesigen Temperaturunterschied auf kleinem Raum entwickelt sich schnell eine dünne, giftige Schwachschicht). Ich habe am 24.12. aufgrund dessen ein Schneebrett auf 1960m südseitig ausgelöst. Mit einem Kalt auf Warm – Altschneeproblem hätte ich an diesem Tag an diesem Standort nicht gerechnet – vor allem weil es sich bereits direkt nach dem Föhnsturm am 11.12. ausgebildet hat und theoretisch inzwischen wieder versintert sein hätte sollen. Angst bleibt bei mir für mein Skitourengeherleben nach wie vor vor allem vor Gleitschneelawinen, Kalt auf Warm – Problemen und eingeschneitem Nigg-Reif.
Daneben kann man zum ersten mal wieder seit dem schneereichen Winter 2011/12 gehäuft auch Gleitschneelawinen in den Sellrainer Bergen beobachten:
Ausblick
Die stürmische Westlage (im Groben ähnlich wie im Lawinenwinter 1999) bringt viel Wind, einiges an Schnee und stark schwankende Temperaturen. Die Schneeoberfläche wird je nach Regengrenze kurzfristig aus einem brüchigen Harschdeckel, großteils aber aus Windkrusten bestehen – mit dementsprechenden Auswirkungen zum Skifahren. Nur in wenigen, windgeschützten Bereichen wird es Pulver geben.
Allerlei
Servus Lukas, tolle Bilder (und Infos) hast Du da mal wieder versammelt. Vor allem das Bartgeierbuidl begeistert mich. Sieht man die wieder häufiger bei Euch?
Das war jetzt meine dritte Sichtung seitdem ich unterwegs bin :-)