Mit Basti. Der Taupunkt war über die ganze Nacht bis 3000m oberhalb 0°C. Dementsprechend war der Schnee anfangs auf 1900m nicht gefroren, gefolgt von einem glatten, unstrukturierten, sehr hart wirkenden Harschdeckel. Dieser bildet sich meist erst ab Mitte/Ende Mai sobald die absolute Luftfeuchtigkeit kaum mehr unter einen Taupunkt von 0°C sinkt. Ein Taupunkt von 0°C entspricht einer absoluten Luftfeuchtigkeit von ca. 4,5g Wasserdampf/m³ Luft. Denn Schnee sublimiert ausschließlich bei Taupunkt und Feuchtkugeltemperatur kleiner 0°C. Sobald die Feuchtkugeltemperatur über 0°C steigt, der Taupunkt aber darunter bleibt, schmilzt und sublimiert Schnee. Sobald der Taupunkt auch über 0°C steigt (die Luft also immer wärmer und vor allem feuchter wird), sublimiert Schnee gar nicht mehr, er schmilzt nur mehr – man spricht dann davon, dass der „Schnee taut“.
Der glatte Harschdeckel bildet sich also aufgrund der fehlenden Schneesublimation, dadurch gibt es keine fein-strukturiere Harschdeckeloberfläche mehr – sehr unangenehm zum Aufsteigen und oft auch zum Abfahren.
Ist der Taupunkt somit wie heute Nacht durchgehend oberhalb von 0°C, die Energiebilanz der Schneeoberfläche durch die nächtliche Ausstrahlung jedoch negativ also sie verharscht, sublimiert kein Schnee mehr und das oberflächliche Schmelzwasser des Vortages bildet mit der vorhandenen Schneedecke einen glatten, rutschigen Harschdeckel der einfach nur blöd zum Skitourengehen ist.
Der Zeitraum, sobald der Taupunkt nur mehr selten oder gar nicht mehr unter 0°C fällt, markiert gleichzeitig den Beginn meines „Sommerskitourenmodus“. Das heißt: Steilabfahrten sind nur mehr nach Neuschnee sinnvoll weil der Harschdeckel nicht mehr griffig genug ist, um steile Abfahrten mit einem für mich akzeptablen Risiko durchführen zu können.
Ausschweifungen beendet…
Am Gipfel empfängt uns jedenfalls kühler Ostwind. Einfahrt vom Gipfel ist sehr hart, diesmal expositionsbedingt. Vorbei am Habichtschnabel ist der Schnee geprägt von einer unregelmäßigen Schneeoberfläche durch vorige Befahrungen bzw. Lawinenaktivität – gepaart mit einem ebenfalls harten, teils schwach vereisten Deckel. Ich bin dort wieder mit Steigeisen runter während Basti, die Wildsau, aufgrund seiner besseren Skifahrkönnens im Vergleich zu mir, mit Ski durchgehend abgefahren ist.
Wanns hoach aufiregnet wia amol Silvester bei a Tour auf’n Seblaskogel hasch es ähnlich.Der ganze Hang hat nur mehr spiegelt .Aufi mit den Steigeisen war eh fein zum giahn,aber herunter hättest die Schi vom Hirscher braucht.Deshalb hob i für’n heirigen genug .Toller Bericht Lukas!