Schneemenge
Es liegt durchschnittlich viel Schnee im Sellrain. Vom tiefsten Punkt im Tal bis zu den höchsten Gipfeln. Auffällig ist die Verteilung: In NW-N-NO Flanken findet man sehr wenig Schnee. Dem häufig starken Wind aus diesen Richtungen geschuldet. In kammnahen Südhängen findet man hingegen etwas mehr Schnee als üblich. Während sich in hohen Lagen die Schneedecke durch diese Schönwetterphase lediglich setzt und kaum Schnee „verloren geht“, ist bis 1000m Höhe viel Schnee abgeschmolzen. Zwischen 1000m und 2000m hat die Schneemenge vor allem in stark besonntem Gelände durch Schmelze und Verdunstung abgenommen.
Schneequalität
Bescheiden. Schattseitig würde man zwar noch überall Pulver finden – auch jetzt nach einer derart langen und warmen Schönwetterphase. Aber der Wind hat überall so richtig gehaust, deswegen findet man meist nur eine gepresste Schneeoberfläche vor.
Es ist erst Feber und die Sonne ist noch im „Hochwintermodus“ – deswegen gibt es auch noch praktisch keinen tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr. Man kann ganztags fast alles machen.
Sonnseitig findet man erstaunlich häufig Büßerschnee (bis zu 15cm tief) – durch die tagelang extrem trockene Luft – oder eine harte und griffige Schneeoberfläche. Ganz gleich wie es in teilen Südamerikas zum Skitourengehen üblich ist. Die Schneeoberfläche hat in den letzten Tagen nur unterhalb von ca. 2200m leicht aufgefirnt. Lediglich steil sonnseitig unterhalb der Waldgrenze konnte man guten Firn fahren. Oberhalb von etwa 2200m ist die Schneedecke durch die noch relativ tief stehende Sonne, die kühle und vor allem trockene Luft ganztags hart geblieben, auch in den steilsten Südhängen.
In den kommenden Tagen könnte sich das ändern. Die Luft ist nun feuchter und es wird noch wärmer. Trotzdem ist die Suche nach anständigem Firn nur wirklich in tieferen Hügelgegenden wie bspw. den Kitzbühlern richtig erfolgversprechend.
Für steile Abfahrten findet man eher schlechte bis maximal mittelmäßige Verhältnisse. Der limitierende Faktor ist derzeit nicht die Lawinengefahr, sondern einfach die Schneequalität bzw. in Nordflanken meist sogar die Schneemenge.
Altschneeproblem
Gibt es derzeit kein relevantes in den Nördlichen Stubaiern. Weder eine aufbauend umgewandelte, oberflächennahe noch bodennahe Schwachschicht existiert.