Neuschnee
Seit dem 27.01. hat es im Sellrain auf den höchsten Bergen knapp 1m an Neuschnee gegeben. Zuerst vom 27.01. bis 30.01. gute 30 cm und vom 02.02. bis 05.02. gute 60 cm. Vom 02.02. bis 04.02. schwankte die Schneefallgrenze aber um 2300m und dabei sind in Kühtai etwa 30 mm Regen gefallen. Die Gesamtschneehöhe zwischen etwa 1500m und 2100m hat sich damit kaum geändert. Zum Schluss ist nochmal eine Kaltfront mit massivem Sturm durchgezogen und hat Neuschnee bis ins Inntal hinterlassen.
Da alle Fronten aus W bis NW dahergekommen sind, gibt es in den Sellrainern einen Gradienten in der Neuschneemenge von NW nach SO. Am meisten Neuschnee liegt damit im Eck zwischen Sattele – Pirchkogel – Rietzer Grieskogel – Gaiskogel – Acherkogel, also rund um Kühtai. Am wenigsten rund um Lüsens. Wobei die Unterschiede maximal im Bereich von 20% liegen.
Gesamtschneemenge
In allen Höhenlagen liegt durchschnittlich viel Schnee für Anfang Feber.
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Schneequalität
Es gibt über das kommende Wochenende oft guten Pulver. Durch den massiven Sturm wechselt die Schneequalität aber lokal mitunter stark.
Durch den Regen gibt es zudem eine recht markante Grenze in Sachen Schneequalität:
Oberhalb von etwa 2300m: Je nacj Angriffsfläche für den Wind findet man leicht verdichteten Pulver oder richtig windgepressten Neuschnee. In stärker besonnten Bereichen findet man über das Wochenende meist noch gesetzten Pulver, Schmelzbruchharsch sollte sich noch kaum entwickeln.
Unterhalb 2300m: In den abgeblasenen Bereichen findet man eine unregelmäßige, harte, ruppige Schmelzkruste. Wo diese nicht freigeblasen wurde, kommt man aber unter dem Neuschnee bei fast jedem Schwung auf diese durch. Zum Skifahren nicht so toll.
Altschneeproblem
Das Potential ist sehr hoch für die Bildung einer dünnen, giftigen Schwachschicht durch das Gefahrenmuster „Kalt auf warm“ an der Grenze der Regenkruste (oder der Kruste die sich durch den feuchten Neuschnee noch ein Stück weiter oben gebildet hat) zum kalten Neuschnee aus der stürmischen Kaltfront danach. Allerdings gibt es bis jetzt noch keine Hinweise dass dies der Fall ist bzw. eine relevante Ausprägung erreicht hätte. Wenn sich daraus noch ein Problem entwickeln sollte, wird der LWD über avalanche.report sofort Informationen über die Ausprägung und die betroffenen Bereiche publizieren.
Vereinzelt findet man hingegen noch Stellen wo man Schneebrettlawinen in der aufbauend umgewandelten Altschneeoberfläche („Noppenpulver“, vor dem Neuschnee am 28.01.) auslösen kann. Betroffen sind sehr steile Hänge der Expositionen W-N-O in einem Höhenband von etwa 2200m bis 2800m. Vor allem dort, wo der Wind die Altschneeoberfläche nicht zerstören konnte und Bereiche die kaum oder nie verspurt werden.
Fazit
Leicht gesetzten Pulver bei hohen Ausgangspunkten auf Standardtouren in der Sonne genießen – das würde ich am Wochenende machen.
Kann mi dem nur anschließen!!
Dankschian!
Wieder mal ein perfekter Bericht, danke.