Die Kombination aus wenig Schnee, mäßiger bis schlechter Schneequalität und mittelfristig keinem Neuschnee in Sicht sorgt leider für wenig brauchbare Skitourenbedingungen. Nur eine kleine Hand voll Touren ist halbwegs machbar. Weitaus bessere Verhältnisse findet man in anderen Regionen Tirols.
Schneemenge
Auf 1500 m liegt etwa 25 cm Schnee, auf 2000 m um die 60 cm und in flachen, windberuhigten Bereichen ab 2700 m liegt etwa 1+ m Schnee. Damit zeigt die Region Kühtai-Sellraintal wieder – erstmals seit der Saison 2016/17 – ihren stark inneralpinen Charakter. Eben ein Trockental wie es im Buche steht. Derzeit findet man bei uns somit so ziemlich am wenigsten Schnee – relativiert zur Höhenlage – von ganz Tirol.
Bei den beiden Niederschlägen von Anfang und Mitte November hat es bei uns immer deutlich weniger geschneit als weiter südöstlich. Sogar in der Axamer Lizum gab es bei beiden Ereignissen jeweils um mindestens ein Drittel mehr Niederschlag.
Seit der Umstellung auf „Winterwetter“ seit Ende November hat es vor allem in den N- und NW-Staulagen viel geschneit und uns ebenfalls ziemlich ausgespart. Es sind zwar mehrmals einige Zentimeter dazugekommen, aber nie genug um für eine ausreichende Basis zu sorgen.
Schneequalität
Bis etwa 2300 m findet man aufgrund des Nieselregens vom 13.12. und einem bedeckten, extrem warmen Tag danach meist recht üblen Bruchharsch in allen Expositionen. Die Kruste ist zwar teils schattseitig noch zweihundert Höhenmeter weiter hinauf vorhanden, aber dann nicht mehr so dick, dass man beim Skifahren massiv behindert wird. Sonnseitig findet man Bruchharsch je nach Hangsteilheit teils bis 3000 m hinauf.
Der beste Schnee liegt in Ost-, West- und Nordhängen oberhalb von 2400 m. Dort findet man noch oft guten Pulverschnee. Allerdings ist dies auch exakt der Bereich, wo die Schwachschichten im Altschnee noch präsent sind. Hier setzt man sich einem stark erhöhten Risiko aus.
Kammnah ist die Schneedecke stark vom Wind beeinflusst und wurde großflächig erodiert.
Tourenmöglichkeiten
Die Kombination aus Schneemenge, Schneequalität und Lawinenrisiko limitert die Skitourenmöglichkeiten leider massiv.
In hohen, steilen Schattenhängen – also dort, wo genug Schnee liegen würde, fährt man noch mit einem deutlich erhöhtem Risiko aufgrund der Schwachschichten im Altschnee von Anfang und Mitte November. Von steilen Schattenhängen oberhalb von 2400 m halte ich mich dadurch noch fern, auch wenn man dort momentan den besten Schnee finden würde.
Fazit
Derzeit ist man besser beraten, wenn man vom Sellrain Abstand nimmt und sich in Sachen Skitouren eher Richtung Brenner, Tuxer Alpen, Zillertaler Alpen, Unterlander Hügelberge oder an die Nordweststaulagen orientiert. Die Schneequalität ist dort leider auch meist nur mäßig gut, aber wenigstens liegt dort deutlich mehr Schnee.
Auf allen Touren in der Region sind Steinski noch die sinnvollere Wahl. Wirklich empfehlenswert ist und bleibt leider nur eine Tour auf absehbare Zeit: die Lampsenspitze mit ihrem Hauptkorridor, der „Tourengeherpiste“.
Berge wie beispielweise der Pirchkogel von Kühtai oder der Zischgeles von Praxmar aus aus werden in den nächsten Tagen mit hoher Wahrscheinlichkeit begangen – sie bleiben aber mit einem eklatant höheren Lawinenrisiko behaftet als viele, andere Skitouren im Tal.
Es gibt ganz vereinzelt extrem steile, direkt nach Süden geneigte Hängen im Waldgrenzbereich die am frühen Nachmittag halbwegs gut fahrbaren feuchten „Weichschnee“ entwickeln. Die Bezeichnung „Firn“ ist dafür noch nicht wirklich angebracht. Aber solche Hänge sind sehr rar und nur sehr vereinzelt zu finden.
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Lukas Ruetz
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Fotostrecke
Die meisten Fotos zeigen die Schneesituation vor dem 13.12. als es noch guten Pulver gab.
Lampsenspitze
Die Situation mit dem frischen Neuschnee vom 03.12. täuscht auf den Fotos über die Gesamtschneemenge hinweg.
Klammbachtal
Tolle Fotos..
Wie oft gibt es den Schneereport im Winter?
Danke!
Unregelmäßig – je nach Verhältnissen und meiner zeitlichen Verfügbarkeit. Einfach regelmäßig auf der Seite für neueste Informationen vorbeischauen…
LG
Lukas