Als ich mich mit Flo zum ersten mal in Innsbruck getroffen habe um ihn zu seiner ersten Skitourenreise nach Argentinien auszuquetschen, hat er mir seine Touren in Las Cuevas gezeigt – im Hintergrund auf seinen Fotos immer der Aconcagua. Ich hab ihn gefragt, ob man den Berg theoretisch machen könnte und er hat das zu zweit als unwahrscheinlich bis unmöglich betrachtet. So haben wir die Idee wieder verworfen.
Viel hab ich nicht gewusst über den Aconcagua: einfach zu besteigen obwohl doch schon recht hoch und mit Ski nicht befahrbar weil nie Schnee – das war alles. Ruhe hat es mir doch keine gelassen und ich hab mich daheim vor den PC gehockt und recherchiert bis ich zum Entschluss gekommen bin, dass Flo recht hat und hab die Idee wieder verworfen. Ich hatte den Eindruck, ohne riesiges Expeditionstamtam wär das unmöglich.
Ich spreche mit meinem Vater regelmäßig über alle möglichen hohen (und niedrigen) Berge der Welt und es kommt immer wieder vor, dass wir zu zweit vor dem Computer versumpfen und uns Bericht für Bericht und Foto für Foto von fernen Gebirgen anschauen. Ironischerweise war der Aconcagua vor einiger Zeit Thema und wir sind uns einig gewesen, dass wir den Berg nicht geschenkt machen würden – unter dem Motto „Wos willsch’n af so an schiachn Schoderhaufn wo lei af an Steig auchnhatschn muasch?!“ Aber wie so oft im Leben ist es anders gekommen als man sich je erträumt hätte.
Während unserer „Akklimatisations“-skitouren in Las Cuevas (3150m) sprechen Flo und ich immer wieder über den Aconcagua. Wir sehen ihn täglich und wir können unser Bild der Spielregeln auf den dortigen Bergen Tag für Tag verfeinern – vor allem bezüglich Wind. Florian hat außerdem Kartenmaterial von Las Cuevas inkl. Aconcagua und so messen wir mehrmals heraus, wie weit man zum Basecamp hineinhatschen müsste. Wir wollten maximal 14 Tage in der Gegend von Las Cuevas bleiben.
Weil wir nach zwei Drittel unseres Aufenhalts nochmal Lebensmittel in Uspallata (85km weiter talauswärts) besorgen müssen, fahren wir nach zwei Stunden erfolglosen Autostoppens mit dem Bus raus. Wir kaufen sicherheitshalber auch genug Gas – falls sich ein Wetterfenster ergeben würde. Weil das Bergsportgeschäft erst eineinhalb Stunden später aus der Mittagspause öffnet als auf der Tür angeschrieben, bleiben wir eine Nacht in Uspallata.
Am 13.9. geht es wieder nach Las Cuevas. Wir machen noch zwei Touren und checken täglich den Wetterbericht – unser Gastgeber hat extrem langsames Internet auf seinem Handy. Genau am Ende unserer geplanten Aufenhaltszeit festigt sich in der Modellrechnung ein Wetterfenster für zwei Tage. Und mit Wetterfenster meine ich nicht wolkenlosen Himmel, denn den gab es vorher auch immer – sondern zwischen 5000m und 7000m nur schwachen Wind und Temperaturen über -20°C auf Gipfelniveau bzw. Nullgradgrenze steigend von 3500m auf 4500m.
Dass unsere Chancen in diesem Besteigungsstil trotzdem verschwindend gering sind, sind wir uns bewusst: Im Winter, zu zweit, ohne Lasttiere, ohne Satellitentelefon, ohne Höhenmedikamente, ohne extrawarme Daunenschichten loszuziehen, kann man wohl als Wagnis bezeichnen. Wir haben aber alles mehrmals genau durchgesprochen und uns definitiv dazu bekannt, dass es uns beiden egal ist, wenn wir nur im Basislager „Plaza de Mulas“ auf 4370m zwei oder drei Tage „sinnlos“ verbringen und unverrichteter Dinge wieder rausmarschieren müssen. „Gemma amol eichn und schaugma ins des amol un!“ war die Devise. In Uspallata mit Internetzugang hab ich mir alle auffindbaren Routenbeschreibungen und -skizzen auf’s Handy heruntergeladen und noch Infos gesucht: Die erste Winterbesteigung fand Mitte September 1953 statt. Wenn das damals möglich war, dann sollte das doch für uns auch möglich sein?
Da der Nationalpark, der am Eingang des Seitentales (Horcones Tal) beginnt, im Winter gesperrt ist und von Rangern überwacht wird, müssen wir früh rein. So stehen wir am Morgen des 16. September am Eingang des 26km langen Tales und ziehen in der Dunkelheit bei Wind und Graupelschauern auf 2800m an der Straße los. Unsere 35l-Rucksäcke bis zum Platzen gefüllt und außen dran noch mit Säcken bestückt, um alles nötige unterzubringen. Zu Hause weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand von unserer Aktion – nur der Besitzer unserer Herberge weiß Bescheid und hat uns im Morgengrauen mit Auto bis zum Taleingang gebracht. Dort befindet sich die untertags besetzte Rangerstation, die die eigentliche Wintersperre des Aconcagua Nationalparks überwacht. Nachdem im Gebiet überall spätestens ab 3100m eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke vorhanden ist, haben wir natürlich auch hier unsere Ski mit und hoffen, zumindest Teile des Anmarsches wieder hinausfahren zu können. Der Aconcagua selbst wurde noch nie mit Ski „anständig“ befahren. Dort bildet sich nie eine zusammenhängende Schneedecke – durch den Wind. Nur der Polengletscher auf der Hinterseite lässt wenige hundert Höhenmeter Skiabfahrt zu. Der höchste Berg des amerikanischen Doppelkontinents steht nämlich 2000 Meter aus der umliegenden Berglandschaft hervor und ist dem Blasius dementsprechend ein guter Angriffspunkt. Flo lässt sein Paar Bretter nach 8km zurück, ich widerwillig nach 24km. Das gesamte Tal ist praktisch aper. Rundherum in jedem Tal Schnee – nur hier nicht, wir stehen vor einem Rätsel, dieses verdammte Mikroklima um diesen Berg herum! Nur das Bachbett ist oft mit Schnee aufgefüllt, der aber aufgrund der Oberflächenstruktur mit Ski absolut unbegeh- und befahrbar ist. So marschieren wir gut neun Stunden schwerbeladen auf Steigln und dem teils vorhandenen Schnee im Bachbett zum Basislager – in unseren Skitourenschuhe, die Ski (groß-)teils davon sinnlos am Buckel mittragend. Ich stelle mir von Beginn an die in etwa gleich weite Reise von Innsbruck nach St. Sigmund vor. So habe ich immer wieder einen Grund zur Freude, wenn wir gedanklich am nächsten Dorf vorbeikommen.
Das Wetter ist noch schlecht, der Wind wird hier oben am Plaza de Mulas (Platz der Maultiere) auf knapp der Höhe des Matterhorns zum Sturm. Wir finden Gott sei Dank ein gut verankertes Expeditionszelt das bis unter’s Dach mit Krempel zugeräumt ist. Zwar habem wir unser Zelt so sinnlos mitgeschleppt aber die „Wohnqualität“ in dem drei Meter hohen Teil ist doch eine ganz andere. Noch unglaublicher: Im Zelt gibt es genau zwei Matratzen. Wir befreien unser Heim von den Fernsehantennen, Campingstühlen und -tischen bis wir genau soviel Platz haben, dass wir die zwei Matratzen nebeneinander auf den Boden legen können – kochen, schlafen.
Am nächsten Tag präsentiert sich der Himmel wieder blitzblau, aber der Wind lässt definitiv kein Weitergehen zu. Wir hocken im Zelt, suchen den halben Tag sauberen Schnee, schmelzen diesen und kochen uns die Knorr-Fertignudel. Außerdem starren wir immer wieder auf den abfotografierten Wetterbericht auf dem Bildschirm meines Handys. Morgen, am 18. September, soll der Wind nachlassen, die Nullgradgrenze am Nachmittag auf 4500m steigen – morgen oder nie! Denn am 19. September soll der Wind wieder ab den Mittagsstunden zulegen.
Außerdem haben wir hinterlegt, dass wir spätestens am 19. wieder in die Refugio zurückkehren. Außerdem hätten wir nur Lebensmittel bis maximal zum Abend des 20. September mit und wenn unser Gastgeber von Las Cuevas Alarm schlägt, weil wir nicht am Abend des 19. zurückkommen, dann hätten wir wohl ein Problem nach unserer Rückkehr.
Höher aufsteigen auf eine der zahlreichen Biwakschachteln am Normalweg wollen wir bewusst nicht: Wir sind von der Außenwelt abgeschnitten, dazwischen liegen 26km Fußmarsch und wir haben keine Medikamente außer der Standard-Reiseapotheke. Eine Höhenkrankheit durch eine Nacht auf einer der Schachteln oberhalb von 5900m zur riskieren, wäre zu gefährlich. Wir bereiten alles für den kommenden Tag vor, so dass wir am Morgen nur mehr Frühstücken müssen und losziehen können. Als Zeitlimit für die Gipfelankunft legen wir 15 Uhr 30 fest – wenn wir bis dahin nicht oben sind, drehen wir um. Wir wissen beide nicht, wie es uns oberhalb von 5500m gehen wird. Ich rechne, dass ich im Aufstieg zehn Stunden zum Gipfel brauche (fünf Stunden für die ersten 1600hm, fünf Stunden für die weiteren 1000hm) und zum Schluss nicht mehr schneller als 150 bis 200hm pro Stunde vorankommen werde. Aber da wir keine Erfahrungen zur Höhe haben, sind das nur grobe Schätzungen. Florian bietet mir wieder an, dass ich in meinem Tempo gehen könne und keine Rücksicht auf ihn nehmen müsse. Denn sein Körper verkraftet die Höhe immer noch wesentlich schlechter als meiner.
Um 03:45, nach einer weiteren stürmischen Nacht, surrt leise das Tirol Concerto aus Florians Handy. Wir zweifeln beide daran, ob der Wind heute nachlassen wird.
Wir hören DAS Stück der Heimat zu Ende, essen und raffen uns auf: „Schaugma amol wia weit ma kemmen. Umdrahnen kennen ma alm…“ So starten wir um 4 Uhr 50 in die mondhelle Nacht hinaus. Erst auf einem der stark ausgetretenen Steige – unterbrochen von pickelharten Schneefeldern. Der Wind lässt immer mehr nach. Ab 5000m gehe ich in meinem Tempo weiter. Auf 5300m gibt es fast keinen Schnee mehr – ab hier kommt der Wind das ganze Jahr mit voller Stärke durch und kurz danach am Nido de Cóndores sehe ich Flo zum letzten mal hinter mir – dafür stoße ich auf die letzten Reste eines menschlichen Gerippes. Bei der Refugio Berlin (insgesamt drei winzige Holzschachteln für je zwei Personen) auf ca. 5960m komme ich zum ersten mal in die Sonne, esse ein paar Hände meiner Nüsse und trinke was. Ich habe insgesamt 2 3/4l mit – ein 3/4l davon in meiner Thermoskanne. Der Rest warm eingefüllt in Plastikflaschen – eingewickelt in eine Primaloftjacke. Ich gehe ein stetes aber nicht übertriebenes Tempo und denke immer wieder, was ich öfters von meinem Vater gehört habe: „Tua di in der Heachn ja nit iberunstrengen!“ und „Tua in der Heachn ja gnuag trinken! Du merkschs nit friah gnuag, wenn dehydriersch!“ Ab etwa 5800m kann ich nicht mehr durchgehen und muss zum Schnaufen sporadisch stehen bleiben. Die zweite Pause lege ich auf ca. 6500m am Anfang der Traverse hinter dem kleinen Turm ein – esse nochmal ein paar Hände voll Nüsse und trink was. Ab hier kann ich nur mehr drei bis maximal sieben Schritte gehen und lehne dann eine halbe Minute auf den Stöcken und japse nach Luft. Interessanterweise merkt man den niedrigen Luftdruck nicht in der Lunge oder bei der Atmung selbst, sondern lediglich im sofortigen Abfall der Sauerstoffsättigung im Körper – sprich: bereits nach zwei Schritten werden die Füße schwer und fühlen sich an, als ob man daheim am Maximum seiner körperlichen Leistungsfähigkeit durch die Gegend läuft. Das Gefühl wird schnell so intensiv, dass man nachgeben muss um die Sättigung wieder aufzufüllen. Man merkt natürlich, dass wir nur auf knapp 3200m akklimatisiert sind und nicht auf 4400m bis 5500m – wie sonst üblich für diesen Berg. Von der Berlin weg führt nur mehr ein ausgetretener Steig durch den Schotter zum Gipfel, der ab der Traverse durchgehend mit hartem Schnee aufgefüllt ist – daneben liegt hingegen fast nirgends Schnee. Langsam aber sicher komme ich dem Gipfel entgegen und der Sturm der Nacht hat sich inzwischen zur leichten Brise abgeschwächt. Der Schnee am Steig ist ideal zum Aufsteigen mit Steigeisen. Auf den letzten paar hundert Höhenmetern im sogenannten Canaleta werden die Steine größer und der Steig ist nicht mehr so stark ausgetreten wie bis hierher. Nach 8h 32′ und 2590 Höhenmetern erreiche ich am 18. September um 13:22 endlich den Gipfel und der Wind schläft zeitgleich komplett ein. Es ist nicht sonderlich kalt, der Wetterbericht passt. Ich habe nur unterwegs die Fingerhandschuhe gegen die Fäustlinge getauscht – muss nicht einmal mehrere Paare Handschuhe übereinander anziehen. Sonst bin ich noch gleich angezogen wie beim Start in der Früh und die Primaloft, die ich im Rucksack zur Wasserisolation habe, brauche ich auch nicht zusätzlich drüberziehen. Mein Travers, der aufgrund seines Gewichts natürlich eher als „kalt“ einzuordnen ist, ist warm genug. Ich habe aber bewusst vor Beginn der Reise das Modell ohne Carbon-Einlage in der Sohle mit auf die Reise genommen und während meines Aufstieges von Beginn an die Zehen bewegt. Die Sohle dieses Modells ist aus Kunststoff und isoliert besser, außerdem ist er komplett schwarz im Gegensatz zum gelben Topmodell. Durch diese zwei Unterschiede einfach wärmer.
Eine sehr gute Übersicht des Normalanstiegs:
Die Höhenangaben – außer des Gipfels – schwanken sehr stark. Meine weiters angegebenen Höhen (ausgenommen Gipfel) stammen von meiner GPS-Uhr.
Video vom Gipfel: Schnauf, schnauf :-)
Gestartet bin ich mit:
langer Unterhose, Skitourenhose, Überhose – also drei Schichten unten
sowie
2x Ortovox Merino Oberteil, Softshelljacke, Ortovox Softshelljacke, Primaloft, Hardshell, Kappe und Gesichtsmaske – also sechs Schichten am Oberkörper.
Lang halte ich mich nicht auf: Ein paar Fotos, ein schnelles Video, dann fallen schon meine Akkus der Spiegereflex zusammen – beide. Gott sei Dank aber erst, als ich alles fotografiert habe, was mir vorschwebt – nur ein Panorama geht sich nicht mehr aus. Das ist mir daheim noch nie passiert, muss doch nicht ganz so warm sein hier oben.
Im Canaleta bis zur Traverse geht es gemütlich abwärts, ich merke dabei, dass ich mit Denken langsamer bin hier oben. Die steile Schotterfläche des Gran Acarreo mit 1000 Metern Höhenunterschied kan6n ich in kürzester Zeit hinunterlaufen (gleich gut, wie die Schotterreisn bei uns) und ich bin nach gesamt 11 Stunden und 28 Minuten wieder bei unserem Zelt. Flo hat auf ca. 6200m umgedreht und mittlerweile schon gekocht und frischen Schnee geschmolzen für mich. Wir freuen uns ungemein, hier erfolgreich gewesen zu sein und in einem Zug vom Basecamp auf- und abzusteigen – wo normalerweise mehrere Zwischenlager eingerichtet werden. Außerdem gilt es bis zum 21. September als Winterbesteigung (wobei wir vermutlich bessere Verhältnisse hatten als meistens im Sommer vorherrschen).
Hatte genug Zeit: Ein Video im Abstieg.
Abgestiegen bin ich von der Traverse bis unter den Nido de Cóndores kerzengerade über den Cran Acarreo.
Wenn man bedenkt, wie gut ich mich anpassen konnte und wie schlecht im Vergleich dazu Florian, war es definitiv die größere Leistung von ihm bis 6200m aufzusteigen als von mir die 800hm mehr – DEFINITIV!
Die Schnelligkeit und der kurze Aufenthalt in der Höhe war unser größter Trumph – wie später ein Bergrettungskollege treffend formuliert. Außerdem hatte ich im Rucksack nur das EH-Paket, Stirnlampe, Steigeisen, Messer, Trinken, das Sackl Nüsse, Jacke, zwei Paar Handschuhe, geschenkte Glücksbringer und die Blizzard Rettungsdecke, also richtig leicht bepackt – die Kamera war somit das schwerste, in der Tasche am Hüftgurt hängend.
Am Abend hören wir folgendes Stück von Flos Handy:
… und genießen die windstille Nacht – in den beiden vorigen Nächten haben wir ja geglaubt, der Wind nimmt uns das Zelt noch mit.
Gut ausgeschlafen räumen wir das Zelt wieder ein, verschließen es schneedicht und marschieren am vierten Tag des Abenteuers erst gegen Mittag los, damit wir am späten Abend bei der Rangerstation vorbeikommen und nicht erwischt werden. Während unseres Marsches überlegen wir uns eine Geschichte, die wir den Rangern erzählen, falls sie uns erwischen. Die Rechnung geht auf, wir laufen niemandem über den Weg und erreichen nach sieben Stunden problemlos wieder die Straße, mit Ski hinausfahren konnten wir vielleicht zwei Kilometer von den 26. Leider gibt es jetzt niemanden, der uns abholt. Ziemlich motivationslos hatschen wir weiter der Straße entlang zurück Richtung Cuevas. Es wird dunkel – Autostoppen ist wieder zwecklos und auch die Polizei fährt bei uns einfach vorbei. Erst etwa eineinhalb Kilometer vor unserer Unterkunft hupt kurz jemand und nimmt uns von selbst aus mit. Nach etwa 34 in Skitourenschuhen gewanderten Kilometern können wir mit dem „Muchas Graçias!“ fast nicht aufhören.
Wir haben riesigen Hunger und wollen zuerst kochen, doch die anderen Leute in der Unterkunft weisen uns höflich drauf hin, dass wir abartig stinken und ob wir uns nicht zuerst duschen könnten. Ich schreibe eine SMS nach Hause (Handy Empfang hätten wir ja hier aber haben es nicht genutzt in Las Cuevas, weil die Roaminggebühren astronomisch sind): „Alles gut bei uns. Morgen nach Mendoza mit Möglichkeit zum Whatsapptelefonat. Ich war am Aconcagua.“ – Eine Minute drauf kommt die Antwort von meiner Mutter: „Super. Pass auf. LG Mama“ Am nächsten europäischen Morgen, als die SMS mein Vater liest, kommt folgende SMS nach: „Gratuliere zur Winterbesteigung des Aconcagua! LG Papa“
Da hab ich anständig lachen müssen… :-)
Am nächsten Tag geht es mit dem Bus zurück in die Stadt Mendoza auf 750m bei 29°C, wo wir uns scheinheilig im zuständigen Amt erkundigen, wieviel ein Permit für die Besteigung des Aconcagua momentan kosten würde: „About 930 Dollars in cash“, sagt der Beamte dort – natürlich nur im Sommer zwischen Mitte November und Ende März. Wir grinsen und holen uns ein Eis um die Ecke – das war ja eine geile Aktion! Ohne Verkettung vieler glücklicher Umstände sicher nicht machbar.
Interessante Begebenheiten am Aconcagua:
- Am Gipfel waren schon mehrere Hunde und ein Fahrrad.
- Es gibt eine halsbrecherische Speedrideabfahrt inkl. Youtube Video – von dem Punkt, wo ich auch in die Südwand geschaut habe.
- 1985: Der Fund der 500 Jahre alten Inka Mumie auf 5200m
- Kilian Jornet hat 2012 für Straße – Gipfel – Straße (60km gesamt, 3960hm) 12 Stunden und 49 Minuten gebraucht!
Servus Lukas,
hab im Winter 2009 eine ähnliche Aktion mit einem Kumpel gemacht. Waren damals allerdings mit Snowboards unterwegs und haben diese komplett umsonst bis Plaza de Mulas mitgeschleppt. Gipfel hatte damals für mich geklappt, mein Freund hatte schwer mit der Höhe zu kämpfen und musste leider auch vorzeitig abbrechen.
Hab mich sehr gefreut in deiner Geschichte und den vielen Bildern zu schmökern. Und wie ich das mit den Permitgebühren gelesen habe, hab ich mich gleich nochmal mehr gefreut.
Viele Grüße aus Regensburg, Stephan
Hallo Stephan,
danke für die Zeilen. Sehr lässig!
LG,
Lukas
Eine sehr eindrucksvolle Geschichte! Macht richtig Lust auf das nächste Abenteuer :)
Wie alt wart ihr bei der Besteigung?
LG
Felix
Hallo Felix,
da waren wir beide 23.
LG,
Lukas
Hammer! Sehr sehr cool!!!
Gratulation und Respekt vor dieser Leistung!
Weiter so
Grüße, Vale
Wahnsinn! Echt geil!
Gratulation zu so einem Erfolg.
Peace
Simon
Meine Gratulation und Respekt zu dieser Leistung! Allein auf fast 7000m rauf! Ich verneige mich.
Und Danke auch für die super unterhaltsam geschriebene Story.
LG Basti
Gratuliere!!! Dein Bericht ist so spannend geschrieben – und von eurer Leistung braucht man nicht zu reden.
Alles Gute weiterhin!
LG
Boom!