Der Winter ist schon wieder fast vorbei und es gibt einen Rückblick zu den Lukas-zentrierten Erlebnissen mit Ski.
Wie üblich unternimmt Lukas die ersten Skitouren Anfang Oktober am Stubaier Gletscher – nach dem ersten nennenswerten Schneefall.
Nach den ersten intensiveren Schneefällen samt kühlen Temperaturen kann man die ersten Skitouren in der Axamer Lizum und auf Kunstschnee in Kühtai unternehmen – in der vergangenen Saison war das ab Anfang November möglich:
Leider hat sich von Ende November bis Anfang Jänner eine ausgesprochen niederschlagsarme Zeit eingestellt – ganz ähnlich zu 2015 – es gab fast keinen Neuschnee und viel Sonnenschein. Es war allerdings viel kälter als im Dezember 2015.
Die spärliche Schneedecke hat sich dementsprechend sehr stark aufbauend umgewandelt und für den weiteren Winterverlauf hat sich ein schlechte Ausgangssituation eingestellt:
Da Skitouren im Gelände nur mit einem Zerstörungsski (neue evolviert aus dem klassischen Steinski) machbar waren, hab ich neben dem Pistenlaufen eine Hand voll lässiger Grate abgeklappert, mit Ski als Abstiegshilfe:
Am 10.12. den Fernerkogel Nordgrat in einer Speed-Aktion bei spätem Start:
Am 22.12. mit Flo die Sonnenwand-Überschreitung:
Dafür konnte man beobachten, dass auch ein dicker Eispanzer nicht genug Isolationswirkung bereitstellt um weiteren Wasseraustritt zu verhindern – im Gegensatz zu einer dünnen Schneedecke:
Wir sind auch noch ein paar mal mit Bergschuhen ausgerückt – weil’s einfach schöner war als sich auf den Pisten den Ameisenströmen einzureihen:
Die Situation erinnerte uns daran, dass der sportliche Winter zwischen März und Juni stattfindet und, dass wir im Winterhalbjahr nur etwa halb soviel Niederschläge abbekommen wie im Sommerhalbjahr. Dafür gibt’s im Winter öfter sonnige Tage…
Anfang Jänner dann endlich der ersehnte Neuschnee. Leider gab es bei uns wenig, sodass das Problem des reinen Schneemangels lediglich auf verdeckte Steine und erhöhte Lawinengefahr verlagert wurde. Östlich der Kitzbühler und in den Nordstaugebieten haben sich richtig tolle Pulververhältnisse ergeben. Siehe Winterrückblick aus dem Allgäu. Wir haben uns mit ein paar Standardskitouren mit Steinski zufrieden gegeben und beobachteten derweil weiterhin den Spannungsaufbau in der Schneedecke:
Die Lawinengefahr hat noch nicht besonders stark zugenommen. Durch eine ausgeprägte Kältephase Mitte/Ende Jänner wandelte sich die Neuschneeauflage ebenfalls aufbauend um und das Schneebrett fehlte meist – während die Schwachschicht vorhanden war.
Wir haben uns an sonnseitige Touren gehalten. Dort war die Schneedecke zwar weniger mächtig aber besser gesetzt und damit zum Skifahren besser geeignet und von der Lawinengefahr auf einem niedrigeren Niveau:
Die Schwachschichten konnte man, sofern man regelmäßig vorher im selben Gebiet unterwegs war, relativ gut eingrenzen:
Es hat zwar ein paar mal raufgeregnet, allerdings waren die Regenereignisse im vergangenen Winter seltener und schwächer ausgeprägt als in den beiden vorherigen.
Im Feber immer wieder Neuschnee, aber in kosmetischen Mengen:
Am 12.2. der Startschuss zu den ersten sportlich lässigen Touren: Der Fotscher Express mit Flex. Zwei mal bin ich von Lüsens über den Breiten Grieskogel und das Gleirschjöchl bis nach Hause (St. Sigmund) – eine coole Pulverrunde – Eintrag dazu.
Großteils war der Feber weiterhin von der Schneearmut gekennzeichnet. Die Skitourenaktivität konnte man sich in erster Linie mit Schneeprofilgraben versüßen.
Damit war die erste Winterhälfte in den Nördlichen Stubaier Alpen von ausgesprochen schlechten Tourenverhältnissen gekennzeichnet. Noch um einiges schlechter als in der ersten Winterhälfte 2015/16. Es war der dritte Winter in Folge, wo sich eine zusammenhängende Schneedecke in St. Sigmund erst im Jänner gebildet hat, nachdem die bereits vorhandene Schneedecke von Starkschneefällen im November wieder weggeregnet wurde oder abgetaut ist.
Das passt gut mit einigen Forschungsergebnissen aus dem SLF zusammen. Eintrag hier.
„Die Folge davon: Die mittlere Schneehöhe dürfte am Ende des 21. Jahrhunderts in der Höhenzone zwischen 1000m und 1700m um rund 85% abgenommen haben. Sogar in hohen Lagen (2500 m ü. M.) wird die Niederschlagszunahme die höheren Temperaturen nur zu einem kleinen Teil kompensieren. Es ist deshalb zu erwarten, dass die mittlere Schneehöhe auf dieser Höhe um rund 35% geringer sein wird. Eine durchgehende Winterschneedecke dürfte nur oberhalb von rund 2000 m erhalten bleiben, wobei in mittleren Höhenlagen (1000-1700 m) in ungefähr 50% aller Winter keine geschlossene Schneedecke mehr erwartet werden kann. “
Weiter mit der zweiten Hälfte des Winterrückblicks geht’s hier.