Mit Basti in aller Herrgottsfrüh zum Schlegeisspeicher. Mit den Rädern weiter am Speicher vorbei zur Furtschaglhaus-Materialseilbahn. Auf 2100m konnten wir nach einem kurzen Stück zu Fuß die Ski anziehen und sind über den noch flecklweise bedeckten Gletscherschliff des Schlegeiskees über die erste Steilstufe hinauf. Dort haben wir aufgrund des schwachen Föhns unseren eigentlichen Plan der Hochfeiler-Nordwand endgültig verworfen. Alle Berge am Hauptkamm waren seit dem Start in der Früh ständig von einer Föhnmauer eingenebelt.
Darum sind wir mit wenig Hoffnung weiter zum Möseler und haben eigentlich dran geglaubt, dass wir dort am Fuße der Wand wegen zu schlechter Sicht umdrehen müssten. Der tragende Sommerfirn war oberhalb von ca. 2800m von teils tieferem Sulz des Mitte-Mai Neuschnees bedeckt. Am Fuße der Wand hatten wir noch kurz freie Sicht auf diese. Als wir den Bergschrund aber überquerten, waren wir schon im dichten Nebel. Ohne Stapfspuren zweier gestriger Begeher hätten wir umkehren müssen – so sind wir ohne Sicht aber mit guten Stapfen im feinen Sulz über den mittleren Bereich der Nordflanke, östlich der Felsen, hinauf. Ohne Steigeisen sind wir sogar durch einen Durchschlupf zwischen zwei Eisnasen des Hängegletschers durchgekommen. Abgestiegen sind wir – leider ohne Abfahrt über den östlichsten Teil der Nordflanke wegen des Nebels – über den Normalweg bis zum Eingang in die brüchige Rinne am s.g. Felsköpfl. Dort konnten wir im Sulz über die Rinne wieder auf das Schlegeiskees abfahren.
Zum Thema „Wand“: Es hat sich zwar so eingebürgert, aber für mich sind Firn- oder Eisflanken, die nicht durchgehend mehr oder weniger senkrecht sind, keine „Wände“ sondern „Flanken“. Wände muss man bspw. immer mit Steigeisen und Pickel und Seil begehen, immer. Nicht so wie wir heute alles durchgehend ohne Steigeisen einfach raufstapfen… Immer wieder interessant auch, wenn man im Internet von den „Eiswandbegehungen“ liest, die meist nur steiles Schneestapfen sind.
Nette Spielerei von Bastis Uhr:
Relive ‚SKT – Gr. Möseler Nordwest 3478m‘
Sehr fein! Waren am Sonntag am Hochfeiler. Da blieb die „Föhnwand“ bzw Wolkendecke bis kurz nach der Abfahrt genau hinter dem Hauptkamm hängen. Bis auf den tiefen „Mai Neuschnee“ im Bereich ca. 3000-2600 sehr gut zum fahren. Nordflanke gut griffig. LG Tommy