Bergnamen

Herkunft der Namen einiger Flur- und Bergnamen in der Region Kühtai-Sellraintal.

Die Sellrainer Berge sind im Norden begrenzt durch das Inntal, im Westen durch das Ötztal, im Osten duch die Kalkkögel, im Süden durch das Horlachtal – Zwieselbachtal und das Sulztal (genau genommen: Winnebach, Bachfallenferner, Schrankar) und das Oberbergtal.

Ergänzende Leseempfehlung: http://members.chello.at/heinz.pohl/Bergnamen.htm

Täler

  • Wörgltal – ? Karten, fälschlich: Wörgetal
  • Mittertal – Tal mittig zwischen Wörgltal und Längental?
  • Längental – selbsterklärend.
  • Finstertal – selbsterklärend.
  • Kraspestal – sprich:  Kråschpess.  vom rom. crespa = brüchiges Gestein
  • Gleirsch – das Gleirschtal, oft auch: die Gleirsch. Vom roman. glira = Geröll
  • Längental – selbsterklärend
  • Fotschertal – bei den Sellrainern: der Footscher, bei den Innsbruckern: die Fottsch
  • Senderstal – ?

Ortsnamen

  • Oetz – mittelhochdeutsch ezzen = abweiden, heute noch verwendet als: vom Vieh o’ezzen lassen
  • Ochsengarten – selbsterklärend. Die Ochsen stammten vermutlich von den Knappen im Bergbau des Wörgltals.
  • Kühtai – früher: Chutay = Kuhalm
  • Haggen – vom altdeutschen Hag = Weideplatz. Heute noch verwendet als der Ochsenhåg in St. Sigmund.
  • St. Sigmund – Kirchenbau durch Sigmund den Münzreichen. Ursprünglich und heute noch von Einheimischen ausschließlich als Obertal bezeichnet: Sellraintal teilt sich streng genommen in Gries ins Untertal und Obertal.
  • Brand – Brandrodung
  • Peida – auch: Paida, früher: Ampeida. wahrscheinlich vom roman. amp = Erle -> mit Erlen durchsetzter Weideplatz
  • Kreuzlehn – vom Kreuztal, ein Lawinenstrich
  • Gries – germ. = Sand, Schotter.
  • Juifenau – sprich: Jüfenau. vom roman. juvu = Joch, Übergang
  • Narötz – meist: Retz. vom roman. urezza = Wind
  • Kniepiss – mittelhochdeutsch knieboz = steiler Anstieg
  • Lisens oder Lüsens – von rom. Malusinus = bergwärts gelegen. Früher auch: das Untertal
  • Praxmar – mehrere Deutungen existent.
  • Sellrain – mehrere Deutungen existent.

Berge

Die Berge mit Kreuz sind fett gedruckt, die mit Vermessungszeichen am Gipfel rot.

Nördliche Sellrainer Kette

  • Herrenkogel
  • Vorderer + Hinterer Grieskogel – germ. Gries = Sand, Schotter. Hinterer auch Schwarzkogl – vom Schwarzmoos
  • Pirchkogel – früher: Birkkogel oder Birchkogel
  • Faltegartenkögele – ?
  • Hochwanner – ?
  • Irzwände – ?
  • Hochalter – ? – mit Messstation am Gipfel
  • Mugkogel – früher: Mutkogel, rom. mutta = stumpf, rundlicher Berggipfel
  • Mitterzeigerkopf – auch Mitterzaigerkopf. Selbsterklärend
  • Kreuzjochkogel – vom Kreuzjoch, ein uralter Übergang zwischen Inntal und Sellraintal, durch ein Kreuz gekennzeichnet.
  • Bachwandkopf – selbsterklärend. Name von der Inntaler Seite, vom Sellrain aus kaum wahrzunehmen.
  • Rauher Kopf (oberhalb Peter Anich Hütte) – Selbsterklärend.
  • Rietzer Grieskogel – Name entstanden im Inntal. Von der Sellrainer Seite heute meist nur der Rietzer. Von germ. Gries oder Grieß = Sand, Schotter
  • Hocheder – Name aus dem Inntal. Entstehung?
  • Schafmarebenkogel – selbsterklärend.
  • Narrenkopf – selbsterklärend.
  • Sonnkarköpfl – selbsterklärend.
  • Flaurlinger Schartenkopf – selbsterklärend. Flaurlinger Scharte = Übergang zwischen Flaurlinger/Oberhofener Alm und Zirmbachalm.
  • Metzenkopf – Name nur aus dem Inntal bekannt. Unterhalb die Metzengrube. Entstehung? (Metzen ist ein altes Gewichtsmaß)
  • Seejoch – auch: Seespitz, von St. Sigmund aus: Haggerspitz, von Oberperfuss aus: Flaurlinger Rosskogel, von Flaurling aus: Seejoch
  • Peider Spitze – auch: Paider Spitze. Wird vom Sellrain nur als Peider Spitzen bezeichnet, immer in der Mehrzahl!  Von St. Sigmund aus erkennt man keinen markanten Einzelgipfel. Vom St.Sigmunder Ortsteil „Peida“.
  • Schlossköpfe – Teilweise aus Orthogneisen, deswegen riesige Gesteinsblöcke im Gipfelaufbau.
  • Archbrandkopf – ?
  • Rauher Kopf – selbsterklärend
  • Flaurlinger Joch
  • Pollinger Kreuz
  • Brechten – wahrscheinlich alte Bezeichnung für große Weideflächen. Mit Messstation.
  • Koflerspitzen – mehrere kleine Köpfe zwischen Peiderspitze und Weißstein. Kommt vom St. Sigmunder Ortsteil Kreuzlehn, vom Einheimischen als beim Kofler bezeichnet.
  • Weißstein – vom weißen Stein?
  • Mitterkogel – trennt das Enge Tal vom Seetal. Kreuz am Vorgipfel
  • Rosskogel – selbsterklärend
  • Kögele – selbsterklärend
  • Rangger Köpfl – selbsterklärend

Angrenzend ins Ötztal

  • Zwölferkögele – vom Sonnenstand
  • Wetterkreuz – vom Ötztal aus entstanden. Wetterkreuze gibt es sehr häufig: besonders Unwettern ausgesetzten Bergen.
  • Windegg – selbsterklärend
  • Rossköpfe – selbsterklärend
  • Wörglgratspitze, auch: Wörgegratspitze – vom Wörgletal oder Wörgetal  (AV-Karte: Wörgetal)
  • Vorderer + Hintere Karlesspitze – nicht von Karl, Vorname. Sondern vom Vorderen Karle und Hinterem Karle, ötztalerisch für Kar, germanisch für Gebirgskessel
  • Schafzoll – Schafe & ?

 

  • Maningkogel – ?
  • Acherkogel – vom Ötztal her. Richtung Tumpen befindet sich das Acherkar und der Acherbach. Vermessungsstange am Hautpgipfel, Kreuz am Vorgipfel. Entstehung?
  • Wechnerkogel – Erinnerung an Carl Wechner, Innsbrucker Bergpionier
  • Wechnerwand – Erinnerung an Carl Wechner
  • Roter Kogel – selbsterklärend.
  • Mittertaler Türme – selbsterklärend. Mitter, weil Tal zwischen Längental und Wörgetal, den Seitentälern des Nedertales (von Ötz nach Kühtai)
  • Mittertalköpfe – selbsterklärend.
  • Hochwanner – ?

 

  • Längentaler Turm – selbsterklärend.
  • Hochbrunnach – vom Ötztal her kommend. Entstehung?
  • Hochreichkopf – vom Ötztal her. reich = rauh.
  • Hoher + Niederer Plattkogel – Markante Felsplatten auf Südseite?
  • Hohe Wasserfalle – selbsterklärend. Wasserfall Richtung Siedlung Farst im Ötztal gemeint.
  • Gamezkogel – von Niederthai her. Ötztalerisch Gamezn = Gämsen.
  • Sulzkogel – der Schnee hält sich ewig dort.
  • Mittagsturm – Sonnenstand.
  • Mittagsköpfe – Sonnenstand.
  • Zwölferkogel – Sonnenstand.
  • Kleiner Zwölferkogel
  • (Kühtaier) Mute – rom. mutta = stumpf, rundlicher Berggipfel

Zentrale Kühtaier

  • Finstertaler Fernerkogel – Kogel über dem Finstertaler Ferner. Kreuz ist ein alter Wegweiser.
  • Kraspesspitze – sprich: der Kråschpess-schpietz. Hinterster Gipfel, den man vom Haggen aus im Kraspestal sieht. Kraspes = brüchiges Gestein.
  • Schöllerkogel – sprich: Schellerkogel. Vermutlich vom Erstersteiger des Gleirscher Fernerkogels Hans Schöller. Alte Sage im Obertal: von den Schellen (Viehglocken) kommend. Fälschlich in Karten als „Schöllekogel.“ Der Fehler stammt von einer neuen Auflage der AV-Karte in der das R vergessen wurde. Danach wurde der Fehler tausendfach übernommen.
  • Steintalspitzen – selbsterklärend
  • Pockkogel – zum Gedenken an Julius Pock
  • Neunerkogel vom Sonnenstand
  • Windegg – selbsterklärend
  • Gaiskogel – selbsterklärend
  • Plenderlesseekopf – früher: Kaiserkopf. auch: Kühtaier Matterhorn. Von den drei Plenderleseen am Fuße des Berges. Plenderles = ?

Kraspestal & Gleirschtal

  • Weitkarspitzen – von der Niederthaier Seite, vom Weiten Kar.
  • Zwieselbacher Rosskogel – im Sellrain mittlerweile fast nur mehr der Zwieselbacher. Vom Zwieselbachtal. Zwiesel, gezwieselt = in zwei Teile getrennt.
  • Pforzheimergrat – von der AV-Sektion so benannt.
  • Rotgrubenspitze – früher Grubenkarspitze. Von der Rotgrube bzw. dem Grubenkar auf der Gleirscher Seite
  • Haidenkogel – sprich: Hoadenkogel oder die Hoade neuerdings Haidenspitze. Nicht mit Haidnisch zu verbinden, sondern vom Hoadach!
  • Reiche – oder Reichengrat. eingedeutscht: Räuhengrat. sprich: die Raiche. von den rauhen, schwer begehbaren Ostseiten.
  • (St.Sigmunder) Mute(-nkogel) – eigentlich nur: die Mute. vom rom. mutta = stumpf, rundlicher Berggipfel
  • Gleirscher Rosskogel – selbsterklärend.
  • Metzgerstein – eigentlich kein Kopf zwischen Samerschlag und Gleirscher Jöchl, sondern ein Felsblock auf Zwieselbachtalseite unterhalb des Gleirschjöchls. Dort soll angeblich ein Mord passiert sein. Die Zwieselbachtaler sagen, dort wurden früher die verendeten Tiere aufgemetzgert.
  • Samerschlag – von den Samerschlägen (= Saumwege) hinter der Pforzheimer Hütte. Entstanden durch den Handelsübergang zwischen Ötztal und Sellraintal über das Gleirschjöchl. Von der Zwieselbachtalseite aus: Schartlkopf = Kopf über der Breiten Scharte.
  • Zwieselbacher Grieskogel – selbsterklärend. Name von der Zwieselbachseite.
  • Vordere Sonnenwand – selbsterklärend. Vom Zwieselbachtal früher: Hoher Grieskogel.
  • Östliche Sonnenwand – selbsterklärend.
  • Kuglter Kopf – selbsterklärend. Kuglt = rund.
  • Mittlere Sonnenwand – selbsterklärend.
  • Hintere Sonnenwand – selbsterklärend.
  • Südlich(st)e Sonnenwand – selbsterklärend.
  • Gleirscher Fernerkogel – Kogel, oberhalb des Gleirscher Ferners. Namensgebung durch Erstersteiger Ludwig Purtscheller.
  • Rosskarschartenkopf – selbsterklärend.

 

  • Vordere + Hintere Grubenwand – von der Hohen Gruben hinter dem Westfalenhaus. früher: Grubenwand vom Längental, Schwarze Wand (sieht wirklich so aus, fällt kaum Sonnenlicht am Vormittag hinein) vom Gleirschtal und Weiße Wand (vom Gipfel bis zum Fuße früher vergletschert) vom Zischgeles aus.
  • Schöntalspitze – selbsterklärend.
  • Schöntalwände = Edelweißspitze (erst vor wenigen Jahrzehnten von Einheimischen so benannt und mit Kreuz versehen worden) + Weiße Wand (?) + Blaue Wand (blau-lilanes Gestein schaut dort heraus) + Hornspitze (Form)
  • Schöntalköpfe oder -türme – selbsterklärend
  • Zischgenturm – siehe Zischgeles.
  • Zischgeles – vermutlich vom Vornamen Franziskus, Franziska. Spitzname: Zischk, oder Zischka. In alten Karten auch als Zischkeles
  • Obers(t)kogel – ? früher Obere Achsel = Bergvorsprung mit ebener Oberfläche
  • Sattelschröfen – Schröfen über dem Satteljoch und Sattelloch
  • Kuhwachter – eingebürgert für den 2876m-Punkt von den Sattelschröfen, laut AV-Karte der 2762m-Punkt. In Wirklichkeit Bezeichnung für Weideböden hinter der Pforzheimer Hütte, ursprünglich Übertragungsfehler in der Karte.
  • Kamplschröfen – Schrofen über dem Kamplloch
  • Lampsen(-spitze) – ? – nur als die Lampsen. teils auch der Lampsen.
  • Hochwand – (auch: Hohe Wand) Name von Gleirscher Seite, selbsterklärend. Von Praxmarer Seite: Tageweidköpfe.
  • (Grieser oder Praxmarer) Grieskogel – germ. Gries = Sand, Schotter
  • Freihut – heute auch bei den Einheimischen verschwunden, aber eigentlich DIE Freihut. Nichts mit der Hut – Kopfbedeckung – zu tun. Sondern von den großzügigen Weideflächen, v.a. am Gipfelplateau. germ. die Hut oder Huet = Weide. Frei-Hut = Große Weide. auch hüten kommt davon. Kreuz am Nebengipfel, Vermessungsstange am Hauptgipfel.
  • Jöchlegg

Lüsener Berge

  • Winnebacher Weißerkogel – Winnebachtal. Weiß vom Gletscher. Vom Sellrain meist nur der Winnebacher.
  • Zoachn – eingedeutscht: Zeichen. Zeigt etwas an, aber was? Am Gipfel findet man noch Reste eines Holzpfeilers mit handgeschmiedeten Nägeln.
  • Westlicher + Hoher Seeblaskogel – vom Winnebachsee. Seebl oder Seabl = tirolerisch für kleiner See. früher auch: Seebeleskogel
  • Grüne Tatzen – ? – dürfte wohl kaum etwas mit Tatzen eines Tieres zu tun haben.
  • Bachfallenkopf – vom Bachfall= tirolerisch für Wasserfall (auf der Winnebachseite.)
  • Längentaler WeißerkogelWeiß vom Gletscher. Meist nur mehr der Längentaler.
  • Vorderer + Hinterer Brunnenkogel – ? – es gibt auch im Pitztal den Vorderen und Hinteren Brunnenkogel…
  • Lisener Spitze – bei Einheimischen nur das Spitzl – nie Spitze. Name relativ jung. Von Lisens, eingedeutscht Lüsens. Deswegen auch Lüsener Spitze. grammatikalisch falsch: Lisenser oder Lüsenser Spitze
  • Rotgratspitze – der Grat vom Gipfel nach Nordosten ist durch rotes Gestein (Granitgneis) gekennzeichnet.
  • (Lisner oder Lisener oder grammatikalisch falsch: Lisenser) Lüsener Fernerkogel – uralter Name. Kogel über dem Ferner. Der Zusatz „Lisener“ wurde erst später von Auswertigen zugefügt. Außerhalb des Sellraintales oft nur bekannt als der Lüsener. Früher auch: Matterhorn der Ostalpen/Tirols/des Sellraintals.

 

  • Wildes Hinterbergl – selbsterklärend. Name von der Stubaier Seite.
  • Vorderes Hinterbergl – selbsterklärend. Name von den Stubaiern.
  • Berglasspitze – ? – Name von der Stubaier Seite.
  • Rinnenspitze – unterhalb der Rinnensee. Name von den Stubaiern.
  • Kreuzkamp – entweder war ein Kreuz oben, oder die Form erinnert an ein Kreuz. Name von der Stubaier Seite, Kamp = tirolerisch für Kamm, vgl. Kampl
  • Blechnerkamp – ? – darunter das Blechnergrübl. Name von der Stubaier Seite, Kamp = tirolerisch für Kamm, vgl. Kampl
  • Horntalkamp – Kamm zwischen dem Großen und Kleinen Horntal
  • Horntalspitze – Spitze über den Horntälern. Mit Messstation des LWD Tirol.
  • Schafgrübler – selbsterklärend. Grübl = Grube.
  • Hohe Villerspitze – uralter Name. Ursprünglich von Stubaier Seite. Herkunft von Viller? Darunter die Villergrube.
  • Lisener (Lüsener) Villerspitze – ? – Vorgipfel: Sonnenspitze
  • Hohe Röte – rotes Gestein. Großer, massiver Steinmann am Gipfel.
  • Gallwieser Mittergrat – Gall von rom. col oder lat. collum = Hals, Bergpass, Übergang.
  • Roter Kogel – rotes Gestein.
  • Sömen – Bezeichnung für Weideflächen.
  • Hühnereggen – von den vielen Schneehühnern.
  • Wenten – ?
  • Arweswände – ?
  • Kastengrat – vom romanischen costa = Felsrippe
  • (Fotscher) Windegg – selbsterklärend
  • Gamskögele – selbsterklärend

Östliche Sellrainer

  • Grawawand – ? – von der Stubaier Seite
  • Schaldersspitze – ? – von der Stubaier Seite.
  • Wildkopf – selbsterklärend. Von der Stubaier Seite kommend.
  • Hohe Schöne – selbsterklärend. Von der Stubaier Seite.
  • Schwarzhorn – vermutlich von den dunklen Wänden ins Fotschertal hinunter.
  • Marchsäule – von den Stubaiern (Oberbergtal) her kommend.
  • Schwarze Wand – dunkle Wände die ins Fotschertal abfallen.
  • Schafkogel – selbsterklärend.
  • SchaflegerkogelLeger = bevorzugter Viehruheplatz.
  • AngerbergkopfAnger = flaches Feld
  • Breitschwemmkogel – ?
  • Grieskogel – germ. Gries = Sand, Schotter.
  • Salfeins – ?

 

  • Steinkogel – selbsterklärend. von der Stubaier Seite her.
  • Gamskogel – selbsterklärend.
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