Mit Yvonne und Franz am 17. zeitig in Ötz getroffen und weiter nach Vent. Über eine südwestseitige Rinne mit Steigeisen auf den 3550er Gipfel. Oben starker Westwind. In der Rinne (hatte keinen Neigungsmesser dabei, geschätzt oben um die 45° nach unten stetig abnehmend) windgepresst und unten noch ziemlich hart.
Wieder aufgefellt und aufs Ramoljoch, Abfahrt in eingeweichtem Pulver bis zur Langtalereckhütte. Dort übernachtet (die meisten Hotels im Tal kochen sicher nicht so gut wie hier – perfekt! – auch Freundlichkeit, Sauberkeit, Essensmenge usw. auf höchstem Niveau!) und am 18. ging’s wieder aufs Ramoljoch, über den teils luftigen Nordostgrat auf den Spiegelkogel, 3426m (Danke an Spurmaschine Franz). Heute praktisch windstill. Abfahrt über die Nordflanke (wird teils an die 50° gehen, was man so an Fotos im Internet findet anscheinend stark vom Gletscherschwund betroffen) wieder zurück aufs Ramoljoch, wie gestern über den „Klettersteig“ vom Sommer abgefahren und weiter auf den Nördlichen Ramolkogel, 3428m. Abfahrt zurück zur Hütte guter Firn – aber noch kein wirklicher Zischer.
Ich hab den Weg in die Heimat antreten müssen und bin weiter Richtung Eiskögele, weil man sich dabei das lästige Auf und Ab vom Hüttenzustieg spart, während meine beiden „Aufpasser“ noch ein Nachtl oben geblieben sind. Gemütlich ging’s mit Ski bis zum Steinmann am Eiskögele, 3233m, Abfahrt über die Gipfelflanke und Übergang ins Rotmoostal (dort werden vom Uni-Zentrum Obergurgl Gletscherschwund und dazugehörige Sukzessionsstadien erforscht). Bis zur Schönwieshütte war die Abfahrt weniger schön – Windbruch & Bruchharsch abwechselnd auf gefrorenen Spuren und das ganze bei bereits nachgelassener Konzentration aufgrund der beiden Berge vom Vormittag. Über die Piste ging’s nach Obergurgl, gefolgt von einer verhältnismäßig langen Busfahrt nach Ötz bei der man sich einmal Zeit nehmen kann, das Tal mit seinen gewaltig schroffen Bergflanken genauer anzuschauen – das geht beim selber Fahren nicht. Von Ötz wieder mit dem Auto weiter ins Sellrain.
Wild, wies den Schnee in den zwei Tagen daheim wieder hergenommen hat. Beim Rietzer muss man auch schon über das Waldele hinauf tragen.
noch ein paar Fotos von Yvonne und Franz. Danke!
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Meteorologe Alex hat meine beiden Vermutungen zur Lampsen Messstation vom vorigen Beitrag berichtigt. Beides ist auf Messfehler zurückzuführen. Bin immer besonders dankbar für solche Anmerkungen!
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Momentan findet die Fischer Transalp 2014 statt.
Lieber Lukas Ruetz,
Seit langem vefolge ich Ihre Berichte. Sie sind ein Ausnahmetyp, in jeder Beziehung. Was mir besonders gefällt: Sie stellen trotz der beachtlichen Touren nicht Ihre Person in den Vordergrund sondern die Information zum Nutzen anderer. Dabei helfen auch sehr Ihre nicht nur informativen sondern auch künstlerisch gelungenen Fotos.
Ich bin seit den späten 1950er Jahren zwischen Ankogel und Dauphiné auf Tourenskiern unterwegs und stamme somit scheinbar aus einer ‚anderen Welt‘ und doch ist es fast immer noch die gleiche, in der Sie sich bewegen. Ich plane, in die Jahre gekommen, eine Art topografisches ‚Unglückskataster‘, ebenfalls zum Nutzen anderer. Wenn ich mal mehr Zeit habe (ich warne: auch mit 73 hat man noch keine!) komme ich einmal auf Sie zurück und würde gerne einmal zu dem einen oder anderen Erlebnis bzw. Beobachtung noch etwas näheres erfahren. Weiterhin Ihre Berichte mit großem Interesse verfolgend wünsche ich Ihnen weiterhin unfallfreie ‚hohe‘ Erlebnisse
Ottokar Groten
Servus Lukas,
Auf dem Bild „Similaun und Cevedale, Zebru, Ortler (?)“ ist der Cevedale die Königspitze.
Das Ratebild könnte die Hintere Schwärze im Sommer sein, oder?
Lässiger Bericht, besonders die ersten Fotos.
Viele Grüße aus Andechs,
Dietmar
Super! Danke Dietmar!
Ja, Hintere Schwärze. Aber vom gleichen Tag.
Lukas