Bin heute zeitig in das ruhige Seitental gestartet und hab mir mit relativ wenig Höhenmetern drei für mich völlig neue (bis jetzt weder im Sommer noch im Winter bestiegen) Gipfelziele erschlichen. Zwei davon zählen zu den am wenigsten bekannten Bergen in unserer Gegend. Am ersten steht ein Kreuz mit Buch. Der erste reguläre Gipfelbucheintrag stammt vom jungen Götzner Profi- und Extremkletterer.
Wenn man zufällig noch die Kreuzaufsteller vom ersten Gipfel trifft, ist der Tag gleich doppelt so nett.
Der Harschdeckel wurde – wie gestern – bis etwa 2500m dicker und dann nach oben in den meisten Expositionen wieder dünner. Klingt eigenartig ist aber eigentlich leicht zu erklären, weil weiter oben die Temperaturen in den letzten Tagen immer nur kurz im Plusbereich waren und der letzte Neuschnee damit nur oberflächlich erwärmt werden konnte und nur die paar oberen, auf 0°C erwärmten und wiedergefrorenen, Zentimeter einen Harschdeckel bilden, während der Rest darunter trockener Pulver bleibt. Weiter unten hat es geregnet bzw der Neuschnee wurde „nur“ wegen der höheren Temperaturen bis zur Grenze zum Altschnee durchfeuchtet/nässt und damit hat die gesamte „Neuschneeschicht“ die Möglichkeit einen Harschdeckel (Dicke von nächtlicher Ausstrahlung und Temperatur abhängig) zu bilden.
Dieser Artikel ist übrigens Skitouren Blog Eintrag Nummer 200.
Der oane isch gfärbt, afn oan weat augetriebn und afn drittn liegn an haufn Stoara.
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Auf Hütten und bei den Gästen zu Hause sehe ich immer wieder verschiedene Arten der Fellhandhabung.
Da ich auch alles mögliche in der Fellaufbewahrung und -verwendung ausprobiert habe, hier meine Art und Weise mit Standard Klebefellen umzugehen:
Die Schutzfolie ist – wie jeder weiß der mehr als drei Skitouren pro Saison macht – am Berg meist unmöglich auf das Fell zu bringen und deswegen leider, auch wenn es uns die Hersteller erzählen, oft nicht zweckmäßig. Ich klebe die Felle am Gipfel einzeln zusammen (funktioniert natürlich nur bei nicht zu stark taillierten Ski), ziehe sie daheim wieder auseinander und lasse die Klebefläche je nachdem ob sie viel oder gar keine Feuchtigkeit/Schnee abbekommen hat, offen maximal eine dreiviertel Stunde trocknen. Danach lege ich sie auf die Schutzfolie und streiche mit Druck darüber. So bleiben sie bis zur nächsten Tour auf der Folie liegen und werden nicht auf einer Stange oder einem Heizungsrohr aufgehängt. Würde man sie aufhängen, löst sich die Kleberseite auf einigen Stellen oder gar überall von der Folie und trocknet aus! Genau das sieht man sehr häufig.
Die zweite Beobachtung, die ich oft nicht nachvollziehen kann: Fellt man bei einer Tour öfters auf ist es „erfolgsentscheidend“, ob der Belag vor dem Aufbringen der Felle vollkommen trocken ist . Vor allem im Frühjahr bei nassem Schnee! Zieht man die Felle auf dem wasserbenetzten Belag wieder auf den Ski, kleben sie nicht mehr richtig – e logisch?!
Ich stelle die Ski immer mit Belag gegen die Sonne auf, streich einmal mit dem Handschuh drüber wenn sie wenig feucht sind oder bei sehr viel Wasser mit einem Tempo, erledige derweil den Rest (Jacke, Kappe, Handschuhe tauschen, Schuh auf Gehmodus stellen usw) und ziehe die Felle erst auf, wenn alles trocken ist.
Ist es sehr kalt und ich möchte mehrmals auffellen, kommen sie bei der Abfahrt über die erste Bekleidungsschicht an Bauch/Brust wie bei den Rennläufern damit sie warm bleiben bzw. wieder werden.
Aus viel Probieren und manchem Ärger haben sich diese Methoden als bester Kompromiss zwischen angenehmem Handling und Erhalt der Lebensdauer des Klebers ergeben ohne Probleme mit Ablösen des Fells beim zweiten oder dritten mal auffellen auf der selben Tour…
Hi Lukas,
meine Entdeckung des Winters: Kohla Vacuum Base. Völlig unkompliziert in der Handhabung. Gleiten gut, halten gut bei allen Schneearten, stollen nur minimal und haften auch noch beim vierten mal wiederauffellen. Solange der Schi nur halbwegs trocken ist. Meine Spezln hatten mit anderen Fellen (Hightrail, Dynafit, Colltex) immer mehr Probleme.
Schöne Grüße,
Dietmar
PS: ich mach morgen meine letzte Tour, danach ist Sommer :-)
Servus Dietmar,
ich habe auch eins im Einsatz – gewaltig :-)
Lukas